Fahrbericht Suzuki Ignis 2021 (1.2 DUALJET Hybrid ALLGRIP im Test)
Für die Stadt konzipiert, scheut das Micro-SUV Suzuki Ignis Mild-Hybrid mit dem optional
erhältlichen ALLGRIP Auto Allradantrieb den Ritt ins Gelände zu keiner Zeit. Das einzigartige
Konzept eines Micro-Crossover hält Offroadfähigkeiten und ein großzügiges Platzangebot bereit.
Mit der Einführung des Facelift ist der Suzuki Ignis serienmäßig mit der Mild-Hybrid-Technologie
ausgestattet. Der Hersteller senkt Verbrauch und Emissionen im Vergleich zum Vorgänger um bis zu
elf Prozent. Der Vierzylinder stellt sich unserem Test.
Mild-Hybrid-System
Die Verantwortlichen rücken beim neuen Suzuki Ignis die Effizienz in den Fokus. Die Ingenieure
nahmen Modifikationen an Verdichtung, der Einlassnockenwelle und dem Kühl- und Ölkreislauf
vor, welches bedarfsgerecht arbeitet. Unterstützt von einem 12V-Mild-Hybrid-System und einer 10
Ah großen Lithium-Ionen Batterie spart der neue Suzuki Ignis Hybrid spürbar Kraftstoff ein.
Abhängig von Antrieb und Getriebe variieren die Einsparungen an Benzin.
Beim Vorgänger war der Akku mit 3 Ah deutlich kleiner. Und der Kunde musste das Mild-Hybrid-
System gegen Aufpreis ordern, dies ist ab dem Modelljahr 2020 serienmäßig verbaut.
Das Mild-Hybrid-System unterstützt im Test den Benzinmotor. Der durch das Bremsen gewonnene
Strom – man spricht von Rekuperation – wird beim Start und der Beschleunigung genutzt.
Modelle in der Ausführung mit Frontantrieb verbrauchen nach dem WLTP-Messverfahren im
kombinierten Zyklus 4,9 bis 5,4 Liter auf 100 Kilometer. Die gewählte Ausstattung und das
Getriebe nehmen Einfluss auf den Verbrauch beim Hybrid. Die CO2-Emissionen liegen zwischen
110 und 122 Gramm pro Kilometer.
Der Vierzylindermotor erzielt in Verbindung mit dem ALLGRIP AUTO Allradantrieb in unseren
Tests 5,4 Liter im kombinierten Durchschnitt. Damit stimmen wir im Fahrbericht mit den Angaben
des Herstellers überein. Bei diesem Wert liegt der CO2-Ausstoß nach WLTP bei 121g/km. Für ein
Allradfahrzeug sind dies im realen Fahrbetrieb eindrucksvolle Messwerte.
Die neue stufenlose CVT-Automatik ist nicht in Verbindung mit ALLGRIP AUTO Allradantrieb
erhältlich. Das Handschaltgetriebe mit fünf Gängen gibt in seiner Führung und Schaltcharakteristik
kein Anlass zur Kritik.
Die Optimierungen am Benzinmotor 1,2-Liter-DUALJET Hybrid haben eine Leistungsreduzierung
zur Folge. Im Vergleich zum Vorgänger begnügt sich der Benziner im Facelift mit sieben PS
weniger. Der 1,2-Liter-DUALJET erreicht 61 kW / 83 PS. Das reduzierte Drehmoment liegt
maximal bei 107 Newtonmeter.
Bedingt durch das geringe Gewicht gelingen dem Suzuki Ignis Hybrid aus dem Stand heraus
dynamische Beschleunigungen. Ausgestattet mit Frontantrieb bringt es das Fahrzeug mit dem Motor
auf ein Leergewicht von 935 Kilogramm. Der getestete EU-Neuwagen mit Allrad bringt fünfzig
Kilo mehr auf die Waage. Die neue Ausführung mit CVT erzielt ein Gesamtgewicht von 995 Kilo.
Das spritzige Fahrgefühl verliert sich bei zunehmendem Tempo. Überholmanöver auf der
Landstraße verlangen eine vorausschauende Fahrweise und ein Griff zum Ganghebel. Mit einem
lang übersetzten fünften Gang ist dieser bei Geschwindigkeiten ab hundert Stundenkilometer als
Schongang ausgelegt. Auf der Autobahn liegt die Topspeed bei 165 Stundenkilometer.
ALLGRIP AUTO Allradantrieb
Als Stadtauto entwickelt, ist die Autobahn nicht das angestrebte Einsatzgebiet. Der Suzuki Ignis
Mild-Hybrid spielt in der Stadt seine Vorteile aus. Wer sich für den aufpreispflichtigen Allradantrieb
entscheidet erlebt im Gelände die Faszination Ignis.
Der Suzuki Ignis mit ALLGRIP AUTO Allradantrieb profitiert dort von der Wendigkeit, die in der
Stadt begeistert. Der Wendekreis von 9,4 Meter erlaubt ein spielerisches Handling.
Abseits der asphaltierten Straßen konnte ich mir ein Bild von den Offroadqualitäten des Micro-
Crossover machen. War der Weg steinig und unbequem, der Suzuki Ignis meisterte ihn mühelos.
Der Größenvorteil kam wiederholt zum Tragen. Wäre ich mit einem großen SUV nicht mehr weiter
gekommen, da der Weg zu eng wurde, konnte ich meine Fahrt mit dem Ignis Allrad fortsetzen.
Der Allradantrieb sorgt auf der Straße bei Nässe und Schnee für bessere Traktion und weiß Offroad
zu beeindrucken. Mit einer Bodenfreiheit von 180 Millimeter ist der Reimport für den harten
Einsatz im Gelände nicht geeignet, dennoch ist dem Micro-SUV eine überraschende Performance
zu attestieren. Im Test brachte mich der Suzuki Ignis Mild-Hybrid im rauen Terrain zum Staunen.
Auf der Straße lege ich mit dem Dualjet Hybrid eine ruhigere Gangart an den Tag, die dem Suzuki
Ignis dort mehr liegt. Schnelle Fahrten durch Kurven quittiert das Fahrzeug mit einer spürbaren
Seitenneigung. Bei der Fahrzeugbreite von 1,66 Meter, lässt der hohe Karosserieaufbau von 1,60
Meter dies im Vorfeld erahnen. Das elektronische Stabilitätsprogramm hat den Suzuki Ignis in
solchen Situationen im Griff. Das Micro-Crossover bleibt auf Kurs.
Ist dieser von groben Straßenschäden und Schlaglöchern gespickt, kann das Fahrwerk diese nicht
vor den Insassen verbergen. Der kurze Radstand von 2,43 Meter trägt seinen Teil dazu bei. Die
Agilität in der Stadt und die 4x4-Qualitäten lassen mich darüber hinweg sehen.
35 Prozent der Käufer entscheiden sich für den ALLGRIP AUTO Allradantrieb. Nach den Tests mit
dem Suzuki Ignis Hybrid ALLGRIP würde ich mich dieser Entscheidung anschließen. Droht das
Micro-Crossover an Traktion zu verlieren, leitet das Allradsystem von Suzuki über eine Visco-
Kupplung einen Teil der Antriebskraft automatisch an die hintere Achse. Die im Umfang enthaltene
Grip-Control-Funktion erhöht den Kontakt zum Boden bei unwegsamen Pisten zusätzlich.
Damit der Kraftstoffverbrauch im Alltag nicht unnötig in die Höhe getrieben wird, reguliert
ALLGRIP Auto die Kraftverteilung. In der Regel treibt der Allradantrieb im Fahrbericht
ausschließlich die Vorderräder an.
Für mehr Sicherheit
Die Karosserie des Suzuki Ignis Mild-Hybrid ist stabil konstruiert und schützt seine Insassen mittels
Knautschzonen. Diese dienen zur Aufnahme der Aufprallenergie. Während eine Rahmenstruktur
diese Energie bei einem Unfall effektiv verteilt. Tritt der Fall eines Crashs ein, kannst Du Dich auf
Front-, Seiten- und Vorhangairbags verlassen.
In Verbindung mit der hochauflösenden Stereokamera und dem von Suzuki als Dual Camera Brake
Support bezeichneten Fahrassistenten erkennt der Ignis im Test Fahrzeuge und Fußgänger vor dem
Auto. Dies ist ab einer Fahrgeschwindigkeit von fünf Stundenkilometer der Fall. Erkennt das
System eine drohende Kollision, ertönt ein Warnung und das Micro-Crossover leitet wenn
notwendig eine automatische Bremsung ein. Ist es dem Suzuki Ignis trotz Eingriff nicht mehr
möglich, den Aufprall abzuwenden, wird die Unfallschwere verringert.
Bei Verlassen der Fahrspur, ohne zuvor den Blinker zu setzen, spürst Du als Fahrer im Lenkrad ein
Vibrieren. Zur gleichen Zeit blinkt eine Leuchtanzeige in der Instrumenteneinheit auf. Dies ist bei
der Müdigkeitserkennung ebenfalls der Fall. Bei Anzeichen von Müdigkeit oder einem abgelenktem
Fahrverhalten ertönt ein akustisches Signal, um Deine Aufmerksamkeit zu wecken. Beide
Assistenten sind im Micro-SUV ab 60 Stundenkilometer aktiv.
Die aufgelisteten Fahrhilfen sind ab dem Niveau Comfort Serie und im Rahmen eines
Assistenzpaketes in der Ausstattung Club optional erhältlich.
Facelift im Modelljahr 2020
Im Rahmen der Modellüberarbeitung unterzog sich das kleine Micro-Crossover einer optischen
Auffrischung. An der Front sind Veränderungen an Kühlergrill und Stoßfänger zu erkennen. Der
neue silberfarbene Bügel unterstreicht den Offroad-Charme des Fahrzeugs. Die Scheinwerfer mit
dem Tagfahrlicht sind in LED ausgeführt und bescheren dem Ignis ein ausdrucksstarkes Gesicht.
Der Wiedererkennungswert ist unbestritten. Das Fahrzeug ist in seinen Proportionen prägnant und
einzigartig. Die Seitenansicht bleibt von dem Facelift unangetastet. Am Heck findet sich ein neu
gestalteter Stoßfänger und an der Kofferraumklappe der Schriftzug Hybrid.
Die Farbpalette hat Suzuki um die Außenfarben Caravan Ivory Pearl Metallic, Rush Yellow
Metallic und Tough Khaki Pearl Metallic ergänzt. Die neuen Metallic-Lackierungen kannst Du auf
Wunsch mit einem schwarzen Dach kombinieren. Die Zweifarblackierung sorgt für einen
gelungenen Kontrast und ist in der Ausstattung Comfort+ verfügbar. Weitere Möglichkeiten zur
Individualisierung hält das Fahrzeug als Zubehör bereit.
Der innere Kern
Wer Gefallen an Farbe findet, kann das Dekor an der Mittelkonsole und den Verkleidungen in der
Tür in Silber oder in Dunkelblau ausführen. Diese beiden Farben stehen abhängig von der
gewählten Außenfarbe zur Wahl. Der farbliche Akzent taucht in den Sitzbezügen wiederholt auf.
Wer darauf verzichtet, erhält den Innenraum des Suzuki Ignis in einer schwarzen Ausführung.
Bei Fahrzeugen in der Preiskategorie des Suzuki Ignis sind Abstriche in der Anmutung der
Materialien in Kauf zu nehmen. Größtenteils findet sich im Cockpit des Micro-Crossover
Hartplastik wieder. Dieses wissen die Verantwortlichen gut in Szene zu setzen, Billigcharakter
kommt nicht auf.
Konnektivität
In den Ausstattungen Comfort und Comfort+ findet sich der sieben Zoll große Touchscreen. Der
Display dient in dem getesteten EU-Neuwagen als Bedieneinheit für das Audiosystem und das
Navigationssystem. Die vorhandene Rückfahrkamera greift bei der Bildübertragung auf den
Display des Touchscreen zu.
Die Steuerung der Funktionen wirft in den Tests keine Fragen auf und bedarf keinem Blick in die
Bedienungsanleitung. Die Menüführung ist übersichtlich gestaltet. Die Sprachsteuerung ist
alternativ möglich, die Hände können am Lenkrad bleiben. Der Suzuki Ignis reagiert auf einfach
formulierte Befehle und führte diese fehlerfrei aus.
In heutigen Zeiten erwartet der Kunde sein Smartphone mit dem gekauften Fahrzeug vernetzen zu
können. Im EU-Reimport Suzuki Ignis kannst Du das Telefon abhängig von Anbieter per Android
Auto und Apple CarPlay mit dem Bordsystem verbinden. Du verbindest das Smartphone über ein
USB-Kabel mit dem Ignis und los kann es gehen. Auf Deinen Reisen und bei aktivierter
Routenführung kannst Du auf Echtzeit-Verkehrsinformationen zugreifen und die Online-
Suchfunktionen nutzen.
Raum und Gepäck
Das Fahrzeug kommt auf eine Außenlänge von 3,70 Meter. Bei diesem Maß ist kein üppiger
Innenraum zu erwarten. Der Suzuki Ignis überrascht mit seinem Platzangebot. Ob ich als
Großgewachsener auf den vorderen Sitzen oder auf der Rückbank Platz nehme, das Raumgefühl ist
geräumig. Die vier verbauten Türen öffnen nahezu im 90 Grad Winkel und geben einen
großzügigen Zugang zu den Sitzplätzen frei. Diesen Komfort bietet manch großes SUV nicht.
Beeindruckend, nehmen im Suzuki Ignis Mild-Hybrid vier Insassen jenseits der 1.80 Meter Platz,
bringe ich ausreichend Gepäck im Kofferraum unter. Der Stauraum von 204 Liter in Verbindung mit
Allradantrieb, beziehungsweise 260 Liter ohne, können sich sehen lassen.
Ein weiteres Highlight im Suzuki Ignis Mild-Hybrid, die Rücksitze lassen sich längs verschieben.
Einzeln und um 16,5 Zentimeter. Wer mehr Platz für Ladegut benötigt, kann die hinteren Plätze
zusätzlich umlegen, dies gelingt von der Rückbank oder dem Kofferraum aus. Das Stauvolumen
wächst bis auf 1.086 Liter oder 1.100 Liter beim Ignis mit Frontantrieb. Die entstehende Ladefläche
birgt eine Stufe.
Das Schicksal der hohen Ladekante teilt sich das Micro-Crossover mit den ausgewachsenen SUV.
Darauf folgt eine Stufe über zwanzig Zentimeter, die beim be- und entladen zu überwinden ist.
Jetzt konfigurieren
Ob Du den Suzuki Ignis finanzieren oder kaufen möchtest, die Wahl bleibt Dir überlassen. Das
Angebot an EU-Neufahrzeugen von Europemobile bietet Dir unterschiedliche Möglichkeiten. Im
Konfigurator kannst Du Dir Dein Wunschfahrzeug zusammenstellen.
Der Suzuki Ignis bietet Dir als Basismodell Club ab dem Modelljahr 2020 serienmäßig das DAB
Digitalradio, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Bedientasten am Lenkrad. Zugang zum
Fahrzeug erhältst Du mittels Tastendruck über die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung.
Die Klimaanlage ist im Preis der Einstiegsvariante enthalten.
Darauf baut die Ausstattung Comfort auf und hält für Dich als Käufer die verschiebbare
Rücksitzbank bereit. Eine Sitzheizung für den Fahrer- und Beifahrersitz, die Rückfahrkamera und
die Smartphone-Vernetzung inklusive. Die im Fahrbericht erwähnten farbigen Dekorelemente sowie
das Armaturenbrett in zweifarbiger Ausführung ist in dieser Variante erhältlich.
Das Topmodell Comfort+ kennzeichnen die Komfortmerkmale Keyless Start, die Klimaautomatik
und das fest eingebaute Navigationssystem. Der Tempomat hält die gewählte Geschwindigkeit und
verfügt über einen -begrenzer.
Stand: April 2021