Fahrbericht Kia XCeed Mildhybrid
Die dritte Generation Ceed ist die vielseitigste Modellfamilie im Hause Kia. Mit vier Karosserien
präsentiert die Baureihe neben den klassischen Ausführungen Fünftürer und Kombi Ceed
Sportswagon zwei weitere Varianten. Den Shooting Brake ProCeed und das Crossover-Modell Kia
XCeed.
In der Vergangenheit vielfach ausgezeichnet, können alle Modellvarianten mit tollem Design und
einem breiten Spektrum an Innovationen aufwarten. Assistenzsysteme die teilautonomes Fahren
ermöglichen, ein Online-Dienst UVO Connect der Konnektivität auf modernstem Standard gewährt
und elektrifizierte Antriebe. Der Kia XCeed ist wie der Kia Ceed Sportswagon als Plug-in-Hybrid
erhältlich. Ebenfalls neu: Der Diesel mit 48-Volt-Mildhybrid-Technik und intelligenten
Schaltgetriebe „iMT“. In dieser Ausführung stellt sich der Neuwagen Kia XCeed meinem Test. Der
„Goldene Lenkrad“-Gewinner in der Kategorie „Bestes Auto unter 35.000 Euro“ aus dem Jahr 2019
präsentiert sich im aktuellen Modelljahr weiter verbessert.
Das Crossover-Coupé
Design-Experten zeichnen den Kia XCeed im vergangenen Jahr mit dem Red Dot und iF Design
Award aus. Das preisgekrönte Crossover entstammt der Ceed-Familie und weiß trotz der
Familienzugehörigkeit sich eigenständig zu präsentieren. Eine optische Charaktereigenschaft, die
manch Autohersteller vermissen lässt.
Basierend auf der Plattform der dritten Ceed-Generation, entstammen lediglich die vorderen Türen
vom Fünftürer. Acht Zentimeter länger als dieser, misst der Kia XCeed 4,39 Meter. Der XCeed trägt
als Crossover Gene eines SUV und positioniert sich zwischen dem Crossover Kia Stonic und dem
SUV Kia Sportage.
Dynamisch verlaufende Linien vereint das Auto harmonisch mit den Elementen eines Offroaders.
Schwarz verkleidete Radläufe, ein markanter Seitenschweller und der Unterfahrschutz verleihen
dem XCeed Robustheit. Verstärkt durch die um 44 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit.
Allround-Talent
Käufer eines Crossover bevorzugen die erhöhte Sitzposition. Der damit verbundene Ein- und
Ausstieg gestaltet sich komfortabel. Dies transportiert der Kia XCeed bis hin zu den Sitzen.
Rückenfreundlich geformt, straff gepolstert, bietet das Gestühl vorn auf langen Reisen tollen
Sitzkomfort. Die optimale Sitzposition ist schnell gefunden. An heißen Tagen sorgt die
Sitzklimatisierung für Abkühlung und wärmt in Verbindung mit der Lenkradheizung bei
winterlichen Temperaturen.
Im Kia XCeed kommen die Mitreisenden auf der Rückbank wenn gewünscht ebenfalls in den
Genuss der Sitzheizung. Mit großzügigen Platzverhältnissen weiß der Kia XCeed im Fahrbericht
mit oder ohne diesem Extra zu aufzuwarten.
Nehmen Sitzriesen mit über 1.90 Meter auf den hinteren Plätzen bequem Platz, birgt der
Kofferraum ein Fassungsvermögen von 426 Liter. Dieses Stauvolumen kann ich mit wenigen
Handgriffen auf bis zu 1.378 Liter vergrößern. Das Gepäckabteil erweist sich dank der dreigeteilten
Rücksitzbank im Verhältnis 40:20:40 als variabel. Diese Flexibilität steigert der in verschiedenen
Höhen justierbare Ladeboden.
Wer in seiner Freizeit nicht auf sein Fahrrad verzichten möchte, kann dieses auf den erhältlichen
Fahrradträger schnallen. Ein umständliches Montieren ist nicht notwendig, die sensorgesteuerte
Heckklappe bleibt uneingeschränkt nutzbar.
Den Fahrradträger habe ich mit wenigen Handgriffen auf der Anhängerkupplung angebracht. Die
Vorrichtung ermöglicht die Befestigung von zwei Fahrrädern. Bei Nichtgebrauch verstaue ich den
Fahrradträger im gefalteten Zustand im Kofferraum.
Anmutung im Innenraum
Die Ceed-Familie setzt im Cockpit Maßstäbe. Die dritte Modellgeneration weiß sich in der
optischen Ausführung und der Qualitätanmutung von seinen Mitbewerbern abzuheben.
Im neuen Modelljahr ist der freistehende Touchscreen 10,25 Zoll groß ausgeführt. Die scharfe
Auflösung und die intuitive Menüführung stechen im Fahrbericht positiv hervor. Die Split-Screen-
Funktion ermöglicht mir die dreifache Unterteilung des Bildschirms, Widgets kann ich nach
Geschmack und Bedarf konfigurieren.
Das volldigitale Kombiinstrument misst 12,3 Zoll und steht der Auflösung dem Touchscreen in
nichts nach. Zwischen den digitalen Rundanzeigen für Tachometer und Drehzahlmesser blicke ich
mittig auf einen Multifunktions-Display. Informationen des Bordcomputers und der Fahrassistenten
sowie Wegweiser der Navigation werden mir dort übermittelt. Über den „Drive Mode Select“-
Schalter wechselt die Grafik im Sport-Modus die Darstellung der Instrumentenanzeige.
Kia UVO Connect
Im Modelljahr 2021 baut Kia den Online-Dienst UVO Connect um die Phase II aus.
Verbesserungen, weitere Connected Services und neue Möglichkeiten um sich mit dem Kunden
auszutauschen, zeichnen die Konnektivität des Kia XCeed aus. Der Kundendienst tritt direkt mit
Dir in Kontakt und Du wirst über anstehende Termine informiert.
Die Vernetzung zwischen Fahrer und Fahrzeug ist mit der UVO App zu jederzeit garantiert. Aus der
Ferne kann ich im Test Funktionen mit einem Fingertipp steuern. Diagnosedaten und Statistiken
stehen mir zur Verfügung und Push-Nachrichten informieren mich über den Fahrzeugstatus. Dem
Kia XCeed ist es möglich mit mir zu kommunizieren und gibt mir eine Übersicht über mein
Fahrverhalten.
Die Navigation wurde in Phase II verbessert. Kia verabschiedet sich von der Offline-Navigation
und setzt auf eine Server-basierte Online-Navigation. Mit Echtzeit-Verkehrsinformation gespickt,
bezieht Kia Motors keine fremden Dienstleister mit ein. Historische Daten werden gespeichert und
tragen zu einer optimalen Routenführung bei. UVO II liefert genauere Angaben zu Fahr- und
Ankunftszeit statt konventionelle Navigationssysteme. Reisen und Routen kann man Zuhause
planen und direkt an das Onboard-Navigationssystem senden. Die letzten Reisedaten stehen im
Überblick zum Abruf bereit.
Weiteres Highlight, die „Online-Navigation“. Diese setzt die Navigation per Smartphone fort. Nicht
immer besteht die Möglichkeit, den Kia XCeed am Zielort zu parken. Sofern Du das Auto zwischen
200 und 2.000 Metern vom Zielpunkt entfernt abstellst, schickt das Fahrzeug eine Push-
Benachrichtigung an die UVO-App. Die Navigation wird nahtlos per Google Maps bis zum Ziel auf
Deinem Smartphone fortgesetzt. Wenn gewünscht kannst Du in diesem Fall auf Augmented Reality
zugreifen. Die AR-Führung aktiviert die Kamera Deines Handys und blendet die Turn-by-Turn-
Navigationshinweise direkt in das Kamerabilder ein.
Nach Verlassen des Fahrzeuges kannst Du den XCeed per App zu einem späteren Zeitpunkt
schließen beziehungsweise öffnen. Bei Bedarf findet UVO II das Auto, verfügt das System über
einen integrierten Ortungsdienst.
Deine Einstellungen und das Nutzerprofil kannst Du bei einem Fahrzeugwechsel innerhalb der Kia-
Modellfamilie übertragen.
All diese Leistungen erhältst Du 7 Jahre kostenlos, Gebühren fallen für Datenstreaming oder
Routendownload im In- wie Ausland nicht an.
Straßenlage
18 Zoll Leichtmetallfelgen auf einer 235er Bereifung lassen den von mir gefahrenen Kia XCeed
optisch satt dastehen. Trotz Breitreifen und Niederquerschnitt weiß das Auto Fahrbahnunebenheiten
komfortabel abzufedern. Der Kia XCeed ist optisch wie fahrerisch ein Crossover, vereint das
Modell Insassenkomfort mit dynamischen Qualitäten.
Abhängig von der jeweiligen Fahrsituation kann man mittels „Drive Mode Select“-Schalter
zwischen den Fahrmodi Normal und Sport wechseln. Mit einem Tastendruck konnte ich dem 1.6
CRDi EcoDynamics+ ein rassiges Temperament entlocken. Der Mild-Hybrid spricht direkter an und
die Lenkung agiert sportlich.
Elektrifizierte Motoren
Der 1.6 CRDi Eco-Dynamics+ mit 48-Volt-Mild-Hybrid ist Teil des neuen Motorenportfolios für
den Kia XCeed. Der 136 PS starke 1.6 CRDi mit Mild-Hybrid rückt mit dem iMT-Schaltgetriebe
eine weitere Neuheit in den Fokus.
Das intelligente Schaltgetriebe iMT verfügt über sechs Schaltstufen und eine elektronisch
gesteuerte Kupplung. Das Getriebe glänzt mit tadellosem Schaltkomfort bei kurzen Schaltwegen.
Die Handhabung unterscheidet sich nicht von einem herkömmlichen Handschalter. Im Gegensatz,
bietet mir das iMT den Vorteil des Segelns.
Die nötigen Fahrbedingungen vorausgesetzt, schaltet sich der Diesel mit Mild-Hybrid ab, wenn ich
den Fuß vom Gaspedal nehme. Ein entkuppeln oder einlegen des Leerlauf ist nicht von Nöten. Ist
der Motor inklusive Mild-Hybrid vom Getriebe entkoppelt, befinde ich mich im Segelmodus, der
Kraftstoffverbrauch sinkt auf Null und der Elektromotor agiert.
Ist die Segelfunktion aktiv, reduziert sich die Geschwindigkeit langsam. Auf der Autobahn lassen
sich lange Segelpassagen realisieren und der Verbrauch reduzieren. Das System arbeitet offiziell bis
Tempo 125. Um viele Segelpassagen zu nutzen, ist eine vorausschauende Fahrweise zu empfehlen.
Bei erneutem Tritt auf das Gaspedal oder betätigten der Bremse und Kupplung, schaltet sich der
Diesel mit Mild-Hybrid sofort hinzu. Akustisch bleibt dieser Vorgang fast unbemerkt. Diese
Laufruhe bewahrt sich der Motor im alltäglichen Fahrbetrieb.
Die 48-Volt-Technologie beinhaltet eine Start-Stopp-Funktion, die den Diesel beim Bremsvorgang
beziehungsweise Ausrollen des Fahrzeuges und einer Geschwindigkeit unter 25 Stundenkilometern
abschaltet und den Verbrauch senkt.
Mit dem 48-Volt-Bordnetz und einer verbauten Lithium-Ionen-Batterie sowie einem 12 kW
Startergenerator beschleunigt der Kia XCeed mit iMT in 10,6 Sekunden aus dem Stand bis auf
Tempo 100. Mit dem Mild-Hybrid rückt der Kia XCeed 1.6 CRDi Eco-Dynamics+ die Effizienz im
Fahrbericht in den Vordergrund. Das System dient zur Stromerzeugung und einer Steigerung der
Energierückgewinnung.
Mit dem iMT-Schaltgetriebe erfüllt der Kia XCeed 1.6 CRDi EcoDynamics+ die Effizienzklasse
„A+“. Die technischen Daten führen einen Verbrauch von 4,2 bis 4,0 Liter Diesel pro 100 Kilometer
auf. Diese NEFZ-Werte konnte ich mit Verbrauchswerten von fünf Liter im Test mit dem iMT
umsetzen. Die CO2-Werte nach WLTP belaufen sich auf 138-131 g/km, nach NEFZ sind es 109-104
g/km.
Gefühl der Sicherheit
Der Kia XCeed ermöglicht mit einer Liste an Assistenzsystemen teilautonomes Fahren. Das Auto
erkennt mittels aktivem Frontkollisionswarner Fahrzeuge und andere Verkehrsteilnehmer, wie
Fußgänger und Fahrradfahrer. Die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-
Funktion und Stauassistent lässt mich starkes Verkehrsaufkommen entspannt meistern.
Im alltäglichen Geschehen erfasst der aktive Spurhalteassistent Fahrbahnmarkierungen und hält den
Kia XCeed mit korrigierendem Lenkeingriff mittig in der Spur. Mit dem vorgegebenen
Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Die Systeme übernehmen im Crossover das
Beschleunigen, Bremsen und Lenken.
Abhängig von der Ausstattung finden sich serienmäßig oder optional ein Fernlichtassistent,
Müdigkeitswarner und Frontkollisionswarner inklusive Bremseingriff an Bord. Ein autonomer
Notbremsassistent, die Geschwindigkeitsregelanlage und der Spurwechselassistent möchte ich an
dieser Stelle ebenso wenig vernachlässigen, wie den Querverkehrswarner, die
Verkehrszeichenerkennung und den Parkassistent.
Finde Deinen Kia XCeed
Im Auto-Konfigurator ist der EU-Neuwagen Kia XCeed in verschiedenen Varianten aufgeführt. Mit dem 1.0 T-GDI
geht es bei unter 18.000 Euro los. Ergänzend hierzu, steht der 40 PS stärkere Benziner wahlweise
mit Schaltgetriebe und dem 7 Gang DCT-Getriebe zur Verfügung. Sowie der Topbenziner 1.6 TGDI
mit 204 PS und 7DCT ab 23.626 Euro. Auf Seiten der Diesel startet mein 1.6 CRDi mit 48-
Volt-Mild-Hybrid als Handschalter (iMT) ab 20.856 Euro und ist alternativ mit der Automatik,
sprich Doppelkupplung, erhältlich.
Besteht das Interesse an einer Finanzierung, liegt die monatliche Leasingrate abhängig von Motor
und Ausstattung zwischen 246 und 336 Euro.
Der elektrifizierte Kia XCeed Plug-in-Hybrid markiert das Topmodell der Modellreihe und ist für
34.387 Euro im Konfigurator zu finden. Du kannst den PHEV bei Europemobile für 471 Euro im
Monat finanzieren.
Kia Qualitätsversprechen
Die Garantie von sieben Jahren gibt Kia auf alle Modelle und Ausstattungen. Die Herstellergarantie
umfasst sieben Jahre, gilt über eine Laufleistung von 150.000 Kilometer und deckt nahezu alle Teile
des Kia XCeed ab.
Kia setzt auf Qualität und hohen Korrosionsschutz, dies wird in der Garantie gegen Durchrostung
von innen nach außen von sieben Jahren (beziehungsweise 150.000 Kilometer) deutlich. Abhängig
vom Modell gewährt Kia bis zu 12 Jahren.
Verfügt Dein Fahrzeug über die fest eingebaute Kartennavigation stellt dir Kia das 7-Jahre-
Navigationskarten-Update und die kostenlose Nutzung der Online-Dienste UVO Connect für sieben
Jahre zur Seite.
Entschließt Du Dich, Deinen Kia zu verkaufen, wird die Garantie auf den neuen Besitzer
übertragen. Einzige Bedingung, das Kia Modell wurde regelmäßig gewartet.
Stand: Februar 2021; Test und Exterieur-Fotos: Lexi Lind