Cupra Leon Sportstourer im Test (VZ 1.4 e-Hybrid)
Die Bezeichnung CUPRA steht bei SEAT seit jeher für Sportlichkeit. 2018 wagte man den Sprung vom Namenszusatz zur eigenen Marke. Der CUPRA Leon hatte die große Ehre, als erster Leon das CUPRA Logo tragen zu dürfen. Dem neuen CUPRA Leon stellt der spanische Automobilbauer exklusiv den neuen 245 PS starken Plug-in-Hybrid zur Seite. In meinem Fahrbericht trifft Performance auf Elektrifizierung.
Imposantes CUPRA Design
Die Marke CUPRA hebt den Leon als Fünftürer und Sportstourer auf eine neue Ebene. Dies signalisiert der CUPRA Leon mit einem eindrucksvollen Auftritt. Die optische Präsenz des CUPRA Leon wird gegenüber dem SEAT Leon durch zahlreiche Designelemente neu hervorgehoben.
Die Frontschürze wie die Lufteinlässe sind im Vergleich größer und sportlicher ausgeführt, der Seitenschweller dynamischer. Ein Diffusor und Spoiler finden sich am Heck, sowie das dynamische Blinklicht und durchgängige Leuchtband. Charakteristisch für die neue Generation als CUPRA Leon und SEAT Leon.
Markant und hervorstechend für den CUPRA Leon, der in dunklem Chrom ausgeführte Rahmen am Kühlergrill, die vordere Schürze und die Außenspiegel. Je nach gewählter Außenfarbe setzen diese CUPRA-Elemente einen starken Kontrast. Neben den Soft- und Metallic-Lackierungen ist der neue CUPRA Leon in zwei Sonderfarben Desire Rot und Graphene Grau sowie in den zwei matten Ausführungen Magnetic Tech Matt und Petrol Blau Matt erhältlich.
Sechs unterschiedliche Leichtmetallräder sind unter den Sonderausstattungen zu finden, speziell für die CUPRA Modelle wurden die 19-Zoll-Leichtmetallräder in den Farben Kupfer oder Diamant kreiert. In Kombination mit den kupferfarbenen 370 Millimeter große Bremsen von Brembo ein optischer Blickfang. Abschließend setzt die Auspuffanlage auf kupferfarbene Akzente.
Im Kühlergrill und am Heck thront das neue Markenlogo CUPRA. Dieses projiziert der Performance-Leon auf den Boden, um mich bei Antritt ins Auto Willkommen zu heißen.
Mein Weg ins CUPRA-Cockpit
Im Innenraum angelangt, nehmen mich die CUPRA im Test die Sportschalensitze wohlig auf. Die Designelemente in Kupfer und dunklem Chrom ziehen sich bis ins Innere des CUPRA Leon. Die kupferfarbenen Ziernähte harmonieren mit allen gewählten Sitzoptionen. Ob das Gestühl in einer Kombination aus Stoff und Kunstleder, in schwarzem Leder oder in der Variante Petrol Blau ausgeführt ist. In der letzteren Option ist die farbliche Anpassung des Armaturenbretts enthalten.
Das Tochterunternehmen des Automobilherstellers SEAT spendiert der Performanceversion ein CUPRA Lederlenkrad bis hin zu den großen Schaltwippen. Bleibe ich gleich beim Lenkrad, platziert CUPRA dort den Motorstartknopf um das Auto zum Leben zu erwecken. Gegenüberliegend auf der linken Seite finde ich die Taste für den CUPRA Modus. Wie entscheidend dieser Schalter sein wird, erkläre ich gleich.
„Hola, Hola“
Widme ich mich im Test zuvor dem Digital Cockpit mit 10,25-Zoll-Display und dem großen 10- Zoll-Infotainmentsystem. Die Digitalisierung und Konnektivität des CUPRA Leon e-Hybrid entspricht modernsten Standards.
Von klassisch analogen Rundinstrumenten über hochauflösende Navigationskarten bis hin zu sportlichen Anzeigen wie Leistung, Turboladedruck und G-Kräfte, die Anzeigen des volldigitalen Kombiinstrument kannst Du frei konfigurieren.
Die Reduzierung an Bedienelementen lässt mich bei den Tests lediglich einen klassischen Drehregler für die Lautstärkeregulierung vermissen. Lässt sich die Lautstärke sowie die Klimaanlage über sogenannte Touch-Slider regeln. Davon abgesehen, steuere ich mich via Touchscreen und Gestensteuerung intuitiv durch die Menüführung.
Alternativ kann ich das Infotainmentangebot sowie die 3D-Navigation per Sprache bedienen. Mein Blick bleibt konzentriert auf der Straße und das System reagiert auf natürliche Befehle. Mit den Worten „Hola, hola“ aktivere ich das System. Ein rassiger Spanier wie er im Buche steht, der CUPRA Leon. Ob ich die Musikauswahl gesteuert oder das Navigationssystem gestartet habe, die Sprachsteuerung funktionierte im Test tadellos.
Vernetze Dich mit dem CUPRA Leon
Mir ist es möglich mein Smartphone mit dem CUPRA Leon zu verbinden, sowie beim Fahren mit der Außenwelt zu connecten. Über CUPRA Connect und der direkt im Fahrzeug eingebauten SIM- Karte stellt mir der Hersteller Online-Services zur Seite. Der Zugriff auf Apps, unzählige Online- Radiosender und weitere Funktionen ist bei den Tests kinderleicht und vielfältig. Das Full Link- System erlaubt mir im CUPRA LEON die drahtlose Verlinkung, sowohl mit Apple CarPlay wireless und Android Auto.
Dank Qi-Protokoll kannst Du fähige Smartphones in der Connectivity Box per Induktion neu aufladen. Um mobile Geräte mit Strom versorgen zu können, findest Du vorne wie auf der Rückbank jeweils zwei USB-Stecker. In den CUPRA-Modellen handelt es sich um C-Anschlüsse, dies musst Du bei der Kabelmitnahme berücksichtigen.
Das Modell entspricht modernsten Ansprüchen. So verwundert es mich nicht, Fahrzeugdaten, den Standort oder dessen Status mithilfe der CUPRA Connect App aus der Ferne abfragen zu können. In der von mir gefahrenen CUPRA Leon e-Hybrid Version kann ich bequem vom Sofa aus den Ladevorgang der Batterie starten und die Klimaanlage steuern.
CUPRA Leon e-Hybrid im Fahrbericht
Als Kaufinteressent des neuen CUPRA Leon beziehungsweise CUPRA Leon Sportstourer entscheidest Du Dich aktuell für die moderne Plug-in-Technologie kombiniert mit Benzin. Weitere Motorisierungen folgen. Der 110 kW / 150 PS starke Benzinmotor 1.4 TSI trifft im e-Hybrid auf einen Elektromotor mit 85 kW / 115 PS Leistung. Der E-Antrieb schöpft seine Energie aus dem Lithium-Ionen-Akku, der seinen Platz unter der Rückbank findet.
Mit der Kombination aus 1.4 TSI Benziner, dem E-Motor und Sieben-Gang DSG Getriebe setzt der CUPRA PHEV auf den aus dem VW Golf GTE bekannten Antrieb.
Die Symbiose aus Benzin und Elektromotor verschafft dem CUPRA Leon e-Hybrid im Test 180 kW / 245 PS, kombiniert bringt es das Auto auf bis zu 400 Newtonmeter Drehmoment.
Der CUPRA Leon e-HYBRID startet im Elektromodus und bleibt im Gegensatz zu anderen Plug- in-Hybriden in diesem Modus. Während Mitbewerber umgehend in den Verbrenner-Betrieb wechseln, ziehe ich im CUPRA e-Hybrid weiter lautlos von dannen. Während das Auto von außen nicht zu hören ist, bekomme ich – wenn ich das möchte - über die Lautsprecher im Auto einen animierenden Motorsound übertragen. Der Verbrennungsmotor schaltet sich zu, wenn der Ladestand des Akkus zu gering ist oder das Fahrzeug schneller als 130 Stundenkilometer fährt.
Aktiviere ich den Hybrid-Modus, entscheidet das System und wählt den effizienteren Antrieb aus. Für spätere Stadtfahrten kann ich den Akkustand sichern, sodass dieser nicht unter 20 Prozent sinkt. Alternativ kann ich die Batterie im Test während dem Fahren aufladen.
Reichweite sichert die Förderung
Der Akku ermöglicht mit einer Kapazität von 13 kWh eine elektrische Reichweite von 68 Kilometer nach NEFZ. Im realen WLTP-Zyklus reduziert sich die Reichweite auf 52 Kilometer. Eine elektrische Reichweite die tägliche Fahrten abdeckt und der CUPRA Leon Baureihe die Förderprämie sichert.
Ist der Akku leer, beansprucht der PHEV 3 1⁄2 Stunden an einer Wallbox. An einer 230-Volt- Steckdose vergehen sechs Stunden. Sind die Batterien voll, gibt die Submarke CUPRA einen Kraftstoffverbrauch von 1,6 Liter auf 100 Kilometer an (CO2-Emissionen kombiniert: 35 g/km; CO2-Effizienzklasse: A+). Unter Testbedingungen habe ich mich bei entsprechender Fahrweise diesem Wert genähert. Der Stromverbrauch liegt im kombinierten Zyklus bei 15,9-15,4 kWh auf hundert Kilometer nach WLTP (CO2-Emissionen kombiniert: 32-30 g/km).
Der Fahrdynamikschalter ist zu verlockend, im Rennstrecken-Modus „CUPRA“ fallen alle Vorhaben möglichst effizient unterwegs zu sein über Bord. Was dann zählt, ist der Fahrspaß und die Leistungsentfaltung. Der Teilzeitstromer beschleunigt in 6,7 Sekunden auf Tempo 100. Der CUPRA Leon Sportstourer e-Hybrid genehmigt sich in den Tests sieben Sekunden. Beide Modelle erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 225 Stundenkilometer.
Spaß und Vernunft im Einklang
CUPRA setzt auf eine Fahrwerksabstimmung die den Charakter eines komfortablen Langstreckengleiters mit den Genen eines Performance-Fahrzeuges vereint. Die unaufgeregte Auslegung im alltäglichen Fahrbetrieb glänzt mit Fahrkomfort auf hohem Niveau. Das ist die eine Seite des CUPRA Leon. Auf der anderen Seite steckt im Auto ein reinrassiger Sportler.
Wechsel in den CUPRA Modus
Mit einem Tastendruck ist der CUPRA-Charakter geweckt. Den Schalter findest Du direkt am Lenkrad. Betätigst Du diesen jeweils einmal kurz, wechselst Du zwischen den Fahrmodi Comfort, Sport, CUPRA und Individual. Um direkt in den CUPRA Modus umzuschalten, hältst Du die Taste länger gedrückt.
Die Abstimmung fordert regelrecht einen Besuch auf der Rennstrecke. Beeindruckend und souverän sticht im aktivierten CUPRA-Modus das Fahrwerk, der Motorsound und die Lenkung hervor. Im CUPRA Leon Sportstourer sorgt das 4Drive Allradsystem für souveräne Bodenhaftung. Die Power wird ohne Einbußen an jedes Rad übertragen, optimale Traktion ist auch bei Nässe garantiert.
Mit dem High-Performance-Bremssystem von Brembo krallte sich mein EU Neuwagen förmlich in den Asphalt. Der elektrische Bremskraftverstärker trägt seinen Teil dazu bei. Der Plug-in-Hybrid gewinnt zudem Bremsenergie zurück und speichert diese im Akku ab.
Sicheres Fahren
Die eingebaute SIM-Karte bietet den Insassen darüber hinaus eine erhöhte Sicherheit. Stellt CUPRA Dir in Verbindung den eCall-Service bereit.
Im Falle eines Unfalls kontaktiert das Auto automatisch den Notruf und übermittelt wichtige Daten, wie beispielsweise den Standort und die im Fahrzeug befindlichen Insassen. Diese Informationen unterstützen den Rettungsdienst.
Um Gefahrensituationen nicht erst aufkommen zu lassen, finden sich im CUPRA Leon zahlreiche Sicherheitsfeatures.
Der Notfallassistent überwacht Deine Pedal Aktivitäten und die Steuerung der Lenkung. Bleibt eine Reaktion Deinerseits aus, fordert der Notfallassistent Dich zum Beispiel auf die Lenkung zu Übernehmen. Erfolgt dies weiterhin nicht, aktiviert der CUPRA Leon e-Hybrid die Warnblinkanlage und bremst das Fahrzeug vollständig ab. Ist das Auto zum Stillstand gekommen, alarmiert der eCall den Notruf.
Die Distanzregelung ACC, die Geschwindigkeit und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug konstant hält, wird im CUPRA Leon e-Hybrid im Umfang erweitert. Das neue adaptive ACC Predictive-System kann die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der weiteren Straßenführung berichtigen. Mithilfe der Frontkamera und der Verkehrszeichenerkennung wird das Tempo vor Kurven, Kreisverkehren oder Kreuzungen angepasst. Ändern sich Geschwindigkeitsbegrenzungen erkennt dies das System und reagiert.
Die Informationen von der ACC Distanzregelung und dem Spurhalteassistenten nutzt wiederum die Travel-Assist-Funktion. Hält der Travel Assist den CUPRA Leon in der Mitte der Fahrspur und passt die Geschwindigkeit an den Verkehrsfluss an. Dieser teilautonome Assistent arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 210 Stundenkilometer.
Kommst Du zum Stehen und parkst das Fahrzeug, ist der Moment des Side-and-Exit-Assist gekommen. Dieser erkennt tote Winkel und andere Verkehrsteilnehmer, wenn Du aussteigen möchtest. Ist dies der Fall ertönt eine akustische Warnung.
Fünftürer oder Sportstourer?
Du hast die Wahl. Der Akku nimmt beim Plug-in-Hybrid in beiden Fällen 150 Liter Stauraum in Beschlag. Der bei SEAT beziehungsweise CUPRA als Sportstourer bezeichnete Kombi übertrifft das Ladevolumen des fünftürigen Leon um 200 Liter und fasst 470 Liter. Im CUPRA Leon ST findet sich im Kofferraum eine Fernentriegelung zum Umklappen der Rücksitzbanklehne, eine 12- V-Steckdose und ein Gepäckraumrolle. Das Stauvolumen kann auf bis zu 1.450 Liter vergrößert werden, der Fünftürer fasst 1.191 Liter. Der variable Gepäckraumboden mit Staufächern im Gepäckraum ist dem CUPRA Leon Sportstourer vorbehalten.
Der Preisunterschied
Die vom Hersteller veranschlagten Verkaufspreise weiß Europemobile mit den EU-Reimporten zu unterbieten. Beim Kauf eines Plug-In-Hybriden ist der Umweltbonus zu berücksichtigen. Reduziert sich nach Abzug dieser Prämie der Preis zum aktuellen Zeitpunkt um 6.750 Euro.
Stand: Oktober 2021